Medaillon Gottfried Keller nach Arnold Böcklin an der Decke des Opernhauses (2.Rang links, im Bild Ecke rechts unten), Foto BAZ

Der gescheiterte Dramatiker als Schutzgeist im Stadttheater

Sechseläuteplatz 1 (Opernhaus)

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Nachdem in der Neujahrsnacht 1890 das alte Actien-Theater an der Unteren Zäune abgebrannt war, baute Zürich in Rekordzeit ein neues Stadttheater nach Plänen der Wiener Architekten Fellner und Helmer. 1891 wurde es eröffnet. Gottfried Keller hätte zu der Eröffungsfeier einen Prolog beisteuern sollen, den dann nach seinem Tode Carl Spitteler schrieb. Im Deckenschmuck des Stadttheaters findet sich im 2. Rang links auch ein Medaillon Gottfried Kellers als Hommage an den am 15. Juli 1890 verstorbenen Dichter. So wurde dieser, der zeit seines Lebens über Dramenentwürfe nicht hinauskam, doch noch in Zürichs Theater geehrt. Dafür sorgte wohl Arnold Böcklin, der in der Kommission für den künstlerischen Schmuck des neuen Stadttheaters mitwirkte und seine Pinselzeichnung Gottfried Kellers von 1889 als Vorlage zur Verfügung stellen konnte.

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